Indische Filme auf der Berlinale

Auf dem Internationalen Film Festival in Berlin sind auch wieder neue indische Filme zu sehen und bekannte Gesichter.

Im Programm ist zum Beispiel die Fortsetzung des Coming-of-Age-Films VILLAGE ROCKSTARS von Rima Das, mit der es bereits ein Interview in der aktuellen ISHQ gibt, Tillotama Shome (Monsoon Wedding, Schneiderin der Träume, Delhi Crime) reist mit ihrem neuen Film BAKSHO BONDI – SHADOWBOX an und der Malayalam-Film VAGHACHIPANI – TIGER’s POND, produziert von Anurag Kashyap, wird unter anderem zu sehen sein.

VILLAGE ROCKSTARS 2

Dhunu lebt in einem kleinen Dorf in Assam, Indien, und träumt davon, Musikerin zu werden. Ihre Mutter teilt ihre Leidenschaft und ermutigt sie, ihren Traum zu verfolgen. Dhunus langjährige Freund*innen haben die Musik aufgegeben und beschäftigen sich inzwischen mit anderen Dingen, doch Dhunu schließt sich mit anderen angehenden Musiker*innen in ihrem Alter zusammen und tritt mit einer lokalen Band auf. Eine unerwartete Wendung der Ereignisse zwingt sie, plötzlich erwachsen zu werden und sich den harten Realitäten des Lebens zu stellen. Sie übernimmt Verantwortung für ihre Familie und ihr eigenes Leben, verliert aber die Musik nicht aus den Augen. Während sie neue, zum Teil unsichere Wege beschreitet, findet Dhunu Trost bei ihrer Mutter, in der Natur und in der Musik. In ihrem neuen Film nimmt Rima Das nach sieben Jahren die Fährte ihrer Charaktere aus Village Rockstars wieder auf und folgt Dhunu auf der Suche nach ihrer eigenen Melodie und einem neuen Sinn im Leben – eine Reise voller Wandlungen.

Mehr Informationen zum Film bei der Berlinale.

Baksho Bondi – Shadowbox

Maya lebt mit ihrem Mann Sundar und ihrem halbwüchsigen Sohn Debu in einem staubigen Vorort von Kolkata. Sie hat mehrere Jobs: Sie putzt, arbeitet auf einer Hühnerfarm und bügelt in einer Wäscherei. Sundar, ein ehemaliger Soldat, leidet an PTBS und ist das Gespött der Nachbarschaft. Debu, hin- und hergerissen zwischen Scham und Zuneigung, muss sich oft um seinen Vater kümmern. Von ihrer Familie kann Maya in dieser schwierigen Zeit keine Unterstützung erwarten: Alle waren gegen ihre Heirat mit dem als Außenseiter geltenden Sundar. Maya will ihn dazu bringen, sich eine Arbeit zu suchen, doch Sundar weigert sich. Eines Nachts wacht Maya auf und stellt fest, dass Sundar verschwunden ist. Auf der Suche nach ihm erfährt sie, dass er ein Verdächtiger in einem Mordfall ist. Als Sundar einige Tage später heimlich zu Maya zurückkehrt, verängstigt und hungrig, werden ihre Beziehung und der Zusammenhalt in der Familie auf eine harte Probe gestellt.

Mehr Informationen zum Film bei der Berlinale.

Vaghachipani – Tiger’s Pond

Hinter der Idylle von Vaghachipani verbirgt sich eine gefallene Welt, die der Macht des Tigergottes untersteht. In weltlichen Dingen hat der skrupellose Geschäftsmann Prabhu das Sagen. Er will die Kommunalwahl gewinnen und spannt dafür den Zuwanderer Malabari ein. Als Basu – ein gesellschaftlich ausgestoßener, politisch scharfsinniger Arbeiter – sich ihrer Einschüchterungstaktik und angemaßten Autorität widersetzt, gerät Prabhus feudale Ordnung in Gefahr. Tiefer noch als in seinem gefeierten Spielfilmdebüt Pedro (2021) dringt Natesh Hegde in die Wirklichkeit ein, erforscht in seinem latent brodelnden Krimidrama die schamlose Verquickung von Religion, Kastenwesen und Politik in Südindien. Der Film erzählt von einer abgeschiedenen Welt, in der Angst und Tradition regieren. Ein Spiel der Tiger und Kühe, eine Geschichte systematischer Unterdrückung und spontanen Widerstands um die Figur der stummen Hausangestellten Pathi. In satten 16-mm-Bildern fängt er das düstere Treiben im Dorf ein, mit Gesichtern, die sich einprägen. Hinter der Dorfidylle kommen brutale Wahrheiten zutage – und allmählich gibt der stille TIGER‘S POND preis, was sich in seinen tückischen Tiefen verbirgt.

Mehr Informationen zum Film bei der Berlinale.